Die Heeresaufklärungstruppe

Die Heeresaufklärungstruppe (HAufklTr) leistet Aufklärung aus einer Hand auf allen Führungsebenen in landbasierten Operationen. Die HAufklTr verfügt über sieben Fähigkeiten und setzt ihre Sensoren grundsätzlich in einem Aufklärungsmix ein. Dies schafft Synergien und spart Ressourcen in dem sich Stärken ergänzen und etwaige Schwächen ausgeglichen werden. Aufklärung benötigt Zeit. Sie beginnt weit vor dem Anfang einer Operation.

Aufklärung im Heer

Aufklärung im Heer erfolgt grundsätzlich durch den Einsatz unterschiedlicher Sensorfähigkeiten unter einheitlicher Führung, anders ausgedrückt: Aufklärung aus einer Hand im Sensormix. Aufklärung findet in allen taktischen Aktivitäten statt. Der Ansatz der Kräfte folgt dem Informationsbedarf des Truppenführers, ist auf die jeweilige Führungsebene zugeschnitten und berücksichtigt die Geofaktoren im jeweiligen Einsatzraum. Je unvollständiger das Lagebild und je umfangreicher der Informationsbedarf, desto größer ist der Zeitbedarf für Kräfte der AufklTr.

Alle sechs Bataillione der HAufklTr finden sich auf Brigadeebene. Zusätzlich existieren zwei Luftlandeaufklärungskompanien innerhalb der LLBrig 1 und die 4./291, eine gemischte Aufklärungskompanie in einem JgBtl der DF-Brigade. Das GebAufklBtl 230 ist auf die Auftragserfüllung im Gebirge hin optimiert. Das Fähigkeitsprofil Bw sieht vor, dass zukünftig auch die Divisions- und Korpsebene wieder über Aufklärungskräfte verfügt. Dieses Ziel wird sowohl ablauforganisatorisch aber durch die geplante Aufstellung einer FeSpähKp auch aufbauorganisatorisch umgesetzt. Mit der Führungsebene Korps geht auch eine höhere Eindringtiefe einher: Sowohl fliegende als auch bodengebundene Sensoren werden künftig bis zu 300 km Reichweite haben müssen. Mit Blick in die Zukunft gewinnt darüber hinaus die Thematik künstliche Intelligenz und disruptive UAV-Technologie zunehmend an Bedeutung.

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Geschichte

Die Heeresaufklärungstruppe ist eine eigene Truppengattung der Bundeswehr und wurde am 6. März 2008 vom Inspekteur des Heeres in Dienst gestellt.

Im Rahmen der Transformation zur Struktur HEER2011 wurde 2008 aus der Panzeraufklärungstruppe (inkl. UAS), der Fernspähtruppe, der Feldnachrichtentruppe und den „Drohnenaufklärern“ der Artillerie die neue Truppengattung Heeresaufklärungstruppe aufgestellt. Danach standen erstmals fast alle Aufklärungskräfte des Heeres unter einer gemeinsamen konzeptionellen Führung. Durch die Abgabe der Kampfpanzer war die neue Truppengattung allerdings nur noch im Verbund mit den Panzertruppen zur Aufklärung durch Kampf befähigt.

Die Heeresaufklärungstruppe zählt zu den Einsatz- und Führungsunterstützungstruppen. An der Spitze der Heeresaufklärungstruppe steht der General der Heeresaufklärungstruppe, der als Leiter die Heeresaufklärungsschule in Munster führt und damit für die Ausbildung der Truppengattung in besonderer Weise verantwortlich ist. Hier findet auch die fachspezifische Aus- und Weiterbildung der Fähigkeiten statt. Die Ausbildung der Luftgestützten Aufklärung ist anteilig (KZO) auch in Idar-Oberstein an der Artillerieschule verortet.

Für die Weiterentwicklung der Truppengattung ist seit Juni 2013 das Amt für Heeresentwicklung zuständig. Die Einheiten der Heeresaufklärungstruppe decken den Informationsbedarf der Truppenführer auf Divisions- und Brigadeebene, bei Bedarf auch höherer Kommandobehörden.

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